Sieg der Mentalität und Einstellung

Ekstase, Nervenkitzel und Fussball pur. Im Nachholspiel am Mittwoch vor Männertag kam es zu einem sehr spannenden und erfolgreichen Match gegen die Reserve vom Hoyerswerda FC. Am Ende gewann der Traktooor in der Nachspielzeit mit 3:2.

Ja was gibt es schöneres als vor Männertag noch ein bisschen Fussball zu spielen? Eigentlich nichts, jedoch muss man dafür erstmal ein paar Kilometer hinter sich bringen, um die Teppen schnüren zu können. Da viele Spieler unserer Elf ihren Arbeitsort außerhalb der Heimat haben und die Autobahnen bekanntlich vor langen Wochenenden sehr voll sind, war die Vorbereitung auf das Spiel außergewöhnlich. Zum Treff, eine Stunde vor Spielbeginn, fanden sich 6 fitte Spieler (vielen Dank an den AH Spieler Schmidt) und zwei angeschlagene Spieler. Stewig, nach längerer Verletzungspause wieder einsatzfähig und Benad, der noch mit der Derbyverletzung zu kämpfen hatte, wollten egtl. nur als Ersatzspieler fungieren. Nach einigen Telefonaten mit den noch abwesenden Spielern stand jedoch fest, dass sie von Beginn an spielen mussten. Die Erwärmung wurde dann mit 8 Spielern durchgezogen. Kurz vor Anpfiff erreichte dann mit Linksverteidiger Bolz der erste Dresdner den Platz. So konnte man wie „geplant“ mit 9 Mann die Partie beginnen. Taktisch wählte Coach Nowakowski ein klassisches 4-4-0 in der Defensive. Bei eigenen Angriffen wurde daraus das oft praktizierte 4-3-1. Das Ziel war klar, lange die Null halten und darauf hoffen, dass der Rest der Truppe zügig den Weg nach Malschwitz findet.

Der Gegner war mit voller Kapelle und ein paar Akteuren aus der Ersten Mannschaft angereist. Selbstverständlich überließ man den Gästen das Feld und den Ball. Die Reihen wurden so gut es ging dicht gehalten und die Räume eng gemacht. Zu Beginn der Partie kam es gleich zum ersten Highlight des Spiels. Nach einem Ballgewinn startete Benad durch und schüttelte mehrere Gegenspieler ab. Sein Querpass im Strafraum wurde vom Innenverteidiger unglücklich ins eigene Tor bugsiert. So führte der Traktooor nach 3.Spielminuten trotz doppelter Unterzahl mit 1:0. Die Gäste haben sich davon nicht schocken lassen und spielten sich nun in der Hälfte der Heimelf fest. Die jungen und technisch starken Spieler der Gäste ließen Ball und Gegner gut laufen. So kam es bereits in der 7.Spielminute zum Ausgleich. Gästekapitän Kulik tauchte frei vor Lehmann auf und konnte ihn durch einen Tunnel bezwingen. Sollten nun die Köpf beim Traktooor nach unten gehen? Nein! Denn nun betrat Spieler Nummer 10 Handrik das Feld. Man konnte nun auf 4-4-1 umstellen und war nummerisch nur noch mit einem Mann unterlegen. Offensiv konnte der Traktooor jedoch keinen weiteren Druck ausüben. Es gab nur gelegentliche Entlastungen durch Ecken oder Freistöße. Der Brandherd lag jedoch ganz klar im eigenen Strafraum. Dort hatten die Gäste mehrere Gelegenheiten zur Führung. Das Innenverteidiger Duo Swakon und Handrik konnte aber viele hohe Bälle oder brenzlige Situationen klären. Meist waren die Gäste aber auch zu hektisch und spielten ihre Angriffe unsauber aus. Als Handrik ausrutschte hatte der Gäste Stürmer freie Bahn, doch verzog kläglich. Ansonsten konnte Hüter Lehmann alle Bälle unter sich begraben und festhalten. Bis kurz vor der Halbzeitpause hielt das Abwehrbollwerk. Nach einem Einwurf fehlte aber die Ordnung und es war wieder Kulik der mutterseelenallein im Strafraum den Ball bekam und an Lehmann zum 2:1 vorbeischob.

In der Halbzeitpause ärgerte man sich über dieses späte Gegentor. Jedoch merkten die Spieler, dass heute etwas in der Luft lag und man hier noch nicht abgeschrieben ist. Ein weiteren Motivationsschub verbreitete Spieler Nummer 11 Kloske, der kurz vor Wiederbeginn die Kabine betrat. Nun war man vollzählig und die Partie konnte neu starten. Zu Beginn des zweiten Durchgangs sollte Gästehüter Paulick mehr Arbeit bekommen. Kloske prüfte den Hüter mit zwei Distanzschüssen, die jedoch pariert werden konnten. Nach der anfänglichen Offensivphase des Traktooors sollte der Gast wieder mehr Spielanteile an sich reißen. Es sprangen zwar keine klaren Torchancen für den Gegner heraus, jedoch wurden viele gewonnene Bälle zu schnell wieder abgegeben oder vertändelt. Innerhalb dieser Lethargie kam es dann zu einer Schrecksekunde. Metasch blieb im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie. Der Routinier machte bis dahin vor allem kämpferisch ein starkes Spiel und setzte sich sehr für die Mannschaft ein.
Da kurz davor der Vaterlandverteidiger Seiler aus Leipzig und der Wahl-Münchener Brumme den Platz erreichten, konnte eine erneute Unterzahl vermieden werden. Seiler übernahm die Position des Rechtsverteidigers und Brumme ersetzte wenig später den müde gelaufenen Meier auf der Doppelsechs. Das der angeschlagene Techniker Brumme ein gutes Auge für die Mitspieler besitzt sollte er sofort unter Beweis stellen. Er schickte Kloske steil in des Gegners Hälfte. Kloske glich sein Geschwindigkeitsdefizit gegenüber den Jungspunden in der Abwehr durch clevere Ballbehandlung und Behauptung aus (ein Hoch auf die Wampe). Im Strafraum ließ er noch einen Gegner ins Leere rutschen und traf in bester Stürmermanier ins lange Eck zum Ausgleich. Nun hatte der Traktooor Blut geleckt und wollte unbedingt die drei Punkte. Kurz vor Schluss dann die Riesenmöglichkeit. Benad bediente Kloske und dessen Abschluss konnte Paulick zwar stark parieren, jedoch prallte der Ball vor die Füße von Schwurack. Der hatte jedoch Probleme mit der Ballannahme und konnte so diese Monsterchance allein vor dem leeren Kasten nicht nutzen. Auf der Gegenseite wären die Gäste fast erneut in Führung gegangen, als sich Hüter Lehmann einen langen Ball verschätzte, dieser aber knapp am langen Pfosten vorbeiging. So stellte sich alles auf ein 2:2 Unentschieden ein. Doch das letzte Wort in dieser kuriosen Partie war noch nicht gesprochen. Brumme spielte den Ball mit viel Effet hoch in die Spitze auf Kloske, dieser verlängerte den Ball per Kopf in den Lauf von Benad. Doch der Ball war zu weit und der bisher starke Hüter Paulick kam zuerst an den Ball. Doch aus welchen Gründen auch immer, der Fußballgott muss an diesem Tag gelb-schwarz getragen haben, ließ er den Ball fallen und Benad schob zum 3:2 Endstand ein. Die Emotionen kannten nun keine Grenzen. Das Stadion tobte und auch die Zuschauer aus der VIP-Lounge am Taubenschlag hielt es nicht mehr auf den Sitzen.

Was für ein Spiel und was für ein Finish. Nach dem Spiel wurde der Sieg noch kräftig zelebriert und so konnten alle gut gelaunt ins lange Wochenende starten. Jedoch ließ man im Jubel nicht aus, dass sich Metasch schwerer verletzt hat. Gute Besserung Metti und danke für deinen Einsatz. Nach einer gemütlichen Beachvolleyball Einheit statt des Freitagtrainings ging es am Samstag schon wieder weiter in der Liga. Wie das Auswärtsspiel gegen Knappensee ausging, könnt ihr im nächsten Spielbericht nachlesen.

Aufstellung (ab der 2ten Hälfte):
Franz Lehmann
Marcel Metasch, Florian Handrik, Paul Swakon, Sandy Bolz
Janis Schwurack, Robert Stewig, Clemens Meier, Robert Schmidt
Daniel Kloske, Marco Benad

Auswechslungen:

Felix Seiler für Marcel Metasch (65..Minute)
Marcus Brumme für Clemens Meier (72.Minute)

Tore:
1:0 Eigentor (3.Minute, Marco Benad)
1:1 J.Kulik
1:2 J.Kulik
2:2 Daniel Kloske (75.Minute, Marcus Brumme)
3:2 Marco Benad (90+2.Minute, Daniel Kloske)

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